Stadtteile von Königswinter

Königswinter, eine malerische Stadt im Rhein-Sieg-Kreis, gliedert sich in zahlreiche Stadtteile, darunter die historisch und kulturell bedeutenden Ortsteile Oberdollendorf, Niederdollendorf, Ittenbach und Berghausen. Diese Stadtteile zeichnen sich durch ihre einzigartige Mischung aus traditioneller Architektur, landschaftlicher Schönheit und einer reichen Geschichte aus, die das Leben in dieser Region prägen.

Geschichte von Oberdollendorf

Oberdollendorf, ein Stadtteil von Königswinter, kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1144 zurück, als die Kirche St. Laurentius mit Kollation und Zehnt zum Stift Vilich gehörte.

Die geschichtliche Entwicklung Oberdollendorfs ist eng mit der von Niederdollendorf verbunden, wobei sich die Wirtschaftszweige unterschieden: In Oberdollendorf spielten Weinbau und Mühlenbetrieb eine bedeutende Rolle.

Der Weinbau in Oberdollendorf hat eine jahrhundertelange Tradition und war insbesondere durch die Abtei Heisterbach geprägt, die die größten Besitzungen und den umfangreichsten Weinbau in der Region hatte. Trotz zahlreicher Herausforderungen wie Kriegen, Schädlingen und der Säkularisation, die zu einem Rückgang der Anbauflächen führte, konnte der Weinbau bis heute erhalten bleiben.

Neben dem Weinbau war der Mühlenbetrieb im Mühlental von großer Bedeutung. Zahlreiche Mühlen, wie die Idyllenmühle und die Mühle „Am Hellenberg“, prägten das Wirtschaftsleben bis zum Ersten Weltkrieg. Heute sind viele dieser Mühlengebäude noch erhalten, dienen jedoch meist als Wohnhäuser.

Einige historische Gebäude in Oberdollendorf zeugen von der reichen Geschichte des Ortes. Dazu gehören der ehemalige Winzerhof in der Heisterbacher Straße 124, das Gasthaus Bauernschenke, das im Jahr 1636 als Lohgerberei gegründet wurde, und das Weinhaus „Weinmühle“ in der Lindenstraße 7, das 1764 erbaut und 2004/2005 restauriert wurde. Diese Gebäude sind wertvolle Zeugnisse der Vergangenheit und tragen zur historischen Atmosphäre des Stadtteils bei.

Weinbau in Oberdollendorf

Der Weinbau in Oberdollendorf hat eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die Abtei Heisterbach spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Weinbaus in der Region, indem sie die größten Besitzungen und den umfangreichsten Weinbau in der Mark Dollendorf betrieb. Trotz zahlreicher Herausforderungen wie Kriegen, Schädlingen und der Säkularisation, die zu einem Rückgang der Anbauflächen führten, konnte der Weinbau bis heute erhalten bleiben. Heute umfasst die Anbaufläche in Oberdollendorf noch etwa 7,5 Hektar.

In Oberdollendorf gibt es mehrere Weingüter, die diese Tradition fortführen. Das Weingut Blöser, das seit 1696 von der Winzerfamilie Blöser bewirtschaftet wird, ist eines der bekanntesten. Es produziert überwiegend Weißweine aus Riesling- und Müller-Thurgau-Trauben sowie Rotweine aus Portugieser, Dornfelder, Regent und Spätburgunder. Das Weingut bietet auch Weinproben für Gruppen an und lädt Besucher ein, die Weine direkt vor Ort zu verkosten.

Ein weiteres bedeutendes Weingut in Oberdollendorf ist das Weingut Pieper. Die Rebanlagen von Weingut Pieper und Broels Weingut ‚Domley‘ gehen nahtlos ineinander über und bilden gemeinsam den ausgedehnten Weinberg am Fuße des Drachenfelsens. Diese Weingüter tragen zur Erhaltung der jahrhundertealten Weinbautradition in der Region bei und sind stolz auf ihre zahlreichen Auszeichnungen.

Gut Sülz Weingarten ist ein weiteres Weingut in Oberdollendorf, das eine lange Geschichte hat und für seine qualitativ hochwertigen Weine bekannt ist. Es befindet sich in der Bachstraße und bietet eine Vielzahl von Weinen zu erschwinglichen Preisen an.

Die Weinberge von Oberdollendorf sind nicht nur wirtschaftlich bedeutend, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel. Die Oberdollendorfer Weinberge bieten malerische Ausblicke und laden zu Spaziergängen und Wanderungen ein. Besucher können die landschaftliche Schönheit der Region genießen und gleichzeitig mehr über die Weinbautradition erfahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Weinbau in Oberdollendorf eine wichtige Rolle in der Geschichte und Kultur des Ortes spielt. Die Weingüter der Region tragen zur Erhaltung dieser Tradition bei und bieten Besuchern die Möglichkeit, die Weine und die landschaftliche Schönheit der Weinberge zu erleben.

Sehenswürdigkeiten in Niederdollendorf

Niederdollendorf, ein Stadtteil von Königswinter, bietet eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, die sowohl historische als auch kulturelle Bedeutung haben. Eine der bemerkenswertesten Attraktionen ist die Rheinfähre Bad Godesberg–Niederdollendorf, deren Geschichte bis ins Jahr 1908 zurückreicht. Diese Fähre verbindet Niederdollendorf mit dem Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg und ist ein wichtiger Bestandteil des lokalen Verkehrsnetzes.

Ein weiteres historisches Highlight ist der Bahnhof Niederdollendorf, der an der rechten Rheinstrecke liegt. Der Bahnhof war einst der Endpunkt der Heisterbacher Talbahn, die zwischen 1940 und 1950 stufenweise stillgelegt wurde.

Für Geschichtsinteressierte ist die Grabstele von Niederdollendorf von besonderem Interesse. Dieser fränkische Grabstein aus dem 7. Jahrhundert wurde 1901 auf dem Gelände einer Ziegelei gefunden und ist ein bedeutendes archäologisches Fundstück.

Die Siebengebirgsbahn, deren Stadtbahnlinie 66 durch Niederdollendorf verläuft, bietet eine malerische Fahrt durch die Region und verbindet den Stadtteil mit Bonn, Siegburg und Bad Honnef. Ein 610 Meter langer Tunnel unterquert das Stadtgebiet und ermöglicht eine reibungslose Verbindung zwischen den Stadtteilen Niederdollendorf und Oberdollendorf.

Neben diesen historischen und verkehrstechnischen Sehenswürdigkeiten gibt es in Niederdollendorf auch zahlreiche Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Die Nähe zum Rhein und die umliegenden Weinberge laden zu Spaziergängen und Wanderungen ein, bei denen Besucher die landschaftliche Schönheit der Region genießen können.

Zusammenfassend bietet Niederdollendorf eine reiche Auswahl an Sehenswürdigkeiten, die sowohl die Geschichte als auch die moderne Infrastruktur des Stadtteils widerspiegeln. Von historischen Fundstücken und Bahnhöfen bis hin zu malerischen Fährverbindungen und Wanderwegen gibt es viel zu entdecken.

Ittenbach und Oberpleis verbinden

Geschichte von Ittenbach

Ittenbach und Oberpleis sind zwei bedeutende Stadtteile von Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis, die am Siebengebirge liegen. Ittenbach, ein anerkannter Erholungs- und Fremdenverkehrsort, ist verkehrsgünstig an der Bundesautobahn 3 gelegen, während Oberpleis durch die Buslinie 521 direkt mit Ittenbach und dem Bahnhof Königswinter verbunden ist, was die Mobilität und Erreichbarkeit in der Region fördert.

Ittenbach hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins Jahr 922 zurückreicht, als der Ort erstmals in einer Urkunde des Erzbischofs Hermann I. erwähnt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Ittenbach zu einem bedeutenden Teil der Region. Ein markantes historisches Ereignis war die Errichtung des Margarethenkreuzes vor 375 Jahren. Dieses Kreuz war ursprünglich Teil eines Bittwegs, der von Ittenbach zum Petersberg führte und ist ein wichtiges Zeugnis der religiösen Traditionen des Ortes.

Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses im Jahr 1815 kam das Rheinland, und damit auch Ittenbach, zum Königreich Preußen. Unter preußischer Verwaltung wurde Ittenbach 1816 der Bürgermeisterei Königswinter im Kreis Siegburg zugeordnet. Die Gemeinde Ittenbach umfasste 1885 eine Fläche von 554 Hektar, darunter Ackerland, Wiesen und Waldflächen. Damals hatte die Gemeinde 63 Wohnplätze mit insgesamt 814 Wohngebäuden und 692 Einwohnern, von denen die Mehrheit katholisch war.

Während des Zweiten Weltkriegs war Ittenbach ebenfalls betroffen. Hier ruhen 1871 Tote des Krieges, was die tiefen Spuren des Konflikts in der Gemeinde verdeutlicht. Trotz dieser schwierigen Zeiten hat sich Ittenbach als anerkannter Erholungs- und Fremdenverkehrsort etabliert und bewahrt bis heute seine historischen Wurzeln und kulturellen Traditionen.

Sehenswürdigkeiten in Ittenbach

Zu den Sehenswürdigkeiten in Ittenbach gehört das Margarethenkreuz, ein historisches Denkmal, das vor 375 Jahren errichtet wurde und ursprünglich Teil eines Bittwegs von Ittenbach zum Petersberg war. Ein weiteres Highlight ist die landschaftlich reizvolle Lage am Siebengebirge, die zahlreiche Wander- und Erholungsmöglichkeiten bietet. Zudem gibt es in der Umgebung mehrere historische Wohnplätze und Gebäude, die die lange Geschichte des Ortes widerspiegeln.

Verkehrsanbindung und Infrastruktur

Ittenbach ist verkehrsgünstig an der Anschlussstelle Siebengebirge der Bundesautobahn 3 gelegen, was die Ansiedlung von Gewerbebetrieben begünstigt. Eine Bürgerinitiative setzt sich für die Wiederaufnahme des Ennertaufstiegs ein, um den Durchgangsverkehr zu entlasten, wobei alternative Lösungen wie ein Tunnel durch den Großen Ölberg geprüft werden. Der Ort ist durch mehrere Buslinien gut angebunden: Eine Linie verbindet Ittenbach mit dem ICE-Bahnhof Siegburg, weitere Linien führen nach Königswinter und zur Bonner Stadtbahnlinie 66 sowie zur Fähre nach Bonn-Bad Godesberg. Die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main verläuft durch den Ittenbachtunnel und verbessert die überregionale Anbindung.

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