Klosterruine Heisterbach: Historische Entdeckungen
Das Zisterzienserkloster Heisterbach, gegründet 1189, liegt in einem nach Norden offenen Talkessel zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott. Die Klosterkirche, die 1237 geweiht wurde, war mit einer Länge von 88 Metern eine der größten romanischen Kirchen in Köln, nur übertroffen vom Kölner Dom. Heute ist von der Kirche nur noch die eindrucksvolle Chorruine erhalten.
Das Kloster erlebte seine Blütezeit durch zahlreiche Schenkungen und entwickelte sich zu einem bedeutenden religiösen Zentrum im Rheinland. Die Anlage und Organisation des Klosters waren stark vom mittelalterlichen Klostergedanken geprägt. Die Säkularisation von 1803 führte zur Aufhebung des Klosters, und 1809 wurde die Abteikirche zum Abbruch verkauft. Die Steinquader wurden für den Bau des Nordkanals und später der Festung Ehrenbreitstein verwendet.
1820 erwarb der Graf zur Lippe-Biesterfeld das Gelände und ließ einen englischen Park anlegen, der Heisterbach zu einem beliebten Motiv der Rheinromantik machte. 1919 kehrte klösterliches Leben zurück, als die Cellitinnen den Gesamtkomplex erwarben. Die 1984 gegründete „Stiftung Abtei Heisterbach“ widmet sich der Pflege und Erforschung dieses Kulturerbes.
Die Klosterlandschaft Heisterbach lädt heute zu Entdeckungstouren durch die Geschichte ein. Projekte im Rahmen der Regionale 2010 haben die Kloster- und Kulturlandschaft gestalterisch aufgewertet und die verschiedenen Zeitschichten des mönchischen Lebens erfahrbar gemacht. Ein Landschaftsgarten, Teiche und Rundwege bieten sich für Erkundungen und Spaziergänge an. Besucher können sich für eine kleine Gebühr mit einem Audioguide auf Entdeckungstour durch das Gelände machen.
Panoramablick vom Stenzelberg
Der Stenzelberg, ein 287 Meter hoher Berg im Siebengebirge, bietet einen beeindruckenden Panoramablick und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber. Der Berg liegt südwestlich des Königswinterer Stadtteils Heisterbacherrott und ist bekannt für seine pittoreske Felsenlandschaft, die durch den früheren Steinbruchbetrieb entstanden ist.
Geologisch handelt es sich beim Stenzelberg um eine Quellkuppe aus dem vulkanischen Gestein Latit, das während der Tertiärzeit entstand. Das aufsteigende Magma erreichte die Erdoberfläche nicht, sondern blieb im umgebenden Deckgestein aus Tuff stecken. Durch Erosion wurde der weichere Tuff abgetragen, wodurch das härtere Latit freigelegt wurde.
Der Steinbruchbetrieb am Stenzelberg begann im 11. Jahrhundert und endete 1931. Das abgebauten Quarz-Latit wurde für bedeutende Bauwerke wie die Propsteikirche in Oberpleis und das Bonner Münster verwendet. Nach der Stilllegung der Steinbrüche entwickelte sich am Stenzelberg eine charakteristische Landschaft mit einer besonderen Flora und Fauna, die als Trockenbiotop Lebensraum für Arten wie die Mauereidechse und die Schlingnatter bietet.
Der Rundweg um den Stenzelberg ist gut begehbar und mit Holzgeländern gesichert, was ihn zu einem sicheren und angenehmen Wanderziel macht. Von verschiedenen Aussichtspunkten entlang des Weges können Besucher bei klarem Wetter weite Blicke über die Region genießen, einschließlich des Panoramas von Bonn und der umliegenden Landschaft bis hin zur Eifel.
Mit der Zahnradbahn zum Drachenfels
Die Drachenfelsbahn, die älteste Zahnradbahn Deutschlands, verbindet seit 1883 die Altstadt von Königswinter mit dem Drachenfelsplateau im Siebengebirge. Die 1,52 Kilometer lange Strecke überwindet dabei einen Höhenunterschied von 220 Metern bei einer maximalen Steigung von 20 Prozent. Ursprünglich von Dampflokomotiven betrieben, wird die Strecke seit 1953 von elektrischen Triebwagen befahren.
Die Fahrt beginnt an der Talstation in Königswinter, wo sich auch eine Tourist-Information und eine Ausstellung über die Sehenswürdigkeiten des Siebengebirges befinden. Auf halber Strecke hält die Bahn an der Mittelstation, die sich in der Nähe von Schloss Drachenburg befindet. Dieses Schloss, oft als „Neuschwanstein am Rhein“ bezeichnet, beeindruckt mit seiner neogotischen Architektur und den aufwendigen Deckenmalereien3.
Die Endstation der Drachenfelsbahn liegt knapp unterhalb des Drachenfels-Gipfels auf 321 Metern Höhe. Von hier aus bietet sich ein atemberaubender Blick über das Rheintal und das Siebengebirge3. Die Bahn hat in ihrer über 130-jährigen Geschichte mehr als 40 Millionen Fahrgäste befördert und bleibt ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen.
Besucher sollten sich vorab über den aktuellen Fahrplan informieren, um ihre Reise optimal planen zu können. Die Drachenfelsbahn bietet nicht nur eine bequeme Möglichkeit, den Gipfel zu erreichen, sondern auch ein Stück lebendige Ingenieursgeschichte und einen unvergesslichen Ausblick über eine der romantischsten Landschaften Deutschlands.