Drachenfels Königswinter: Wandern, Burg & atemberaubende Aussicht

Der Drachenfels, ein sagenumwobener Berg im Siebengebirge bei Königswinter, lockt jährlich Hunderttausende Besucher mit seiner atemberaubenden Aussicht über das Rheintal, der historischen Burgruine und dem märchenhaften Schloss Drachenburg. Als einer der meistbesuchten Gipfel in Nordrhein-Westfalen bietet er verschiedene Wanderrouten, die durch malerische Landschaften führen und Naturliebhaber wie Geschichtsinteressierte gleichermaßen begeistern.

Geschichte des Drachenfels

Der Drachenfels blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die eng mit der Entwicklung des Tourismus und der deutschen Romantik verwoben ist. Die erste urkundliche Erwähnung des Namens „Drachenfels“ stammt aus dem Jahr 1149, als der Kölner Erzbischof Arnold I. den Ort der Burg als „in monte dracu“ (auf dem Drachenberg) bezeichnete.

Die Burg Drachenfels wurde vermutlich um 1167 vom Kölner Erzbischof errichtet und diente als Grenzfestung gegen das Herzogtum Westfalen. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach den Besitzer und war Schauplatz verschiedener Konflikte. Besonders erwähnenswert sind die Streitigkeiten zwischen den Vettern Rudolf und Anselm von Drachenfels und dem Wormser Bischof, die 1288 beigelegt wurden.

Der Drachenfels erlangte im 19. Jahrhundert große Berühmtheit als romantisches Reiseziel. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch den englischen Dichter Lord Byron beeinflusst, der den Berg besuchte und in seinen Werken verewigte. Die deutsche Romantik entdeckte ebenfalls den Reiz des Drachenfels und des Rheintals, was zu einem regelrechten Touristenansturm führte.

Um 1820 verfasste Heinrich Heine sein berühmtes Gedicht „Die Nacht auf dem Drachenfels“, inspiriert von einem burschenschaftlichen Ausflug mit Bonner Studenten. Dies trug weiter zur Popularität des Berges bei und festigte seinen Ruf als romantisches Ausflugsziel.

Im Laufe der Zeit wurde der Drachenfels zu einem der meistbesuchten Berge Europas. Um den steigenden Besucherzahlen gerecht zu werden, wurde 1883 die Zahnradbahn auf den Drachenfels eröffnet, die bis heute in Betrieb ist und jährlich zahlreiche Touristen auf den Gipfel befördert.

In jüngerer Zeit wurde das Drachenfelsplateau im Rahmen der Regionale 2010, einem Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, umgestaltet. Dabei entstand ein moderner Glaskubus mit großzügiger Freiraumgestaltung, der einen neuen Höhepunkt für Besucher darstellt.

Die Geschichte des Drachenfels ist somit ein Spiegelbild der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, von mittelalterlichen Machtkämpfen über die romantische Verklärung der Natur bis hin zum modernen Massentourismus.

Drachenfelsbahn Königswinter Fahrplan & Infos

Die Drachenfelsbahn in Königswinter, die älteste Zahnradbahn Deutschlands, bietet seit 1883 eine malerische Fahrt vom Rheintal hinauf zum Drachenfelsplateau im Siebengebirge. Mit regelmäßigen Abfahrten und einer beeindruckenden Aussicht auf das romantische Rheintal, zieht sie jährlich zahlreiche Besucher an, die sowohl die historische Technik als auch die landschaftliche Schönheit genießen möchten.

Geschichte der Drachenfelsbahn

Die Geschichte der Drachenfelsbahn beginnt im Jahr 1881, als die Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft die Konzession für den Bau einer Bergbahn auf den Drachenfels beantragte. Bereits am 29. August 1881 wurde die Genehmigung erteilt, und im November 1882 begannen die Bauarbeiten nach den Plänen des Ingenieurs Riggenbach. Die Bauarbeiten waren umfangreich, es mussten 23.000 m³ Erdreich bewegt und 4.537 m³ Mörtelmauerwerk sowie 1.211 m³ Trockenmauerwerk hergestellt werden. Die gesamten Baukosten beliefen sich auf rund 617.000 Mark.

Am 13. Juli 1883 fand die Jungfernfahrt mit prominenten Damen und Ehefrauen prominenter Persönlichkeiten statt, gefolgt von einer Fahrt für technische Eisenbahn- und Baubeamte sowie das Betriebs- und Arbeitspersonal am 14. Juli 1883. Der planmäßige Betrieb der Drachenfelsbahn begann offiziell am 17. Juli 1883, und allein in den ersten 127 Betriebstagen wurden 62.480 Personen befördert. Die Bahn galt als technische Sensation und ermöglichte es den Besuchern, den Drachenfels-Gipfel und die Burgruine Drachenfels ohne den beschwerlichen Aufstieg zu erreichen.

Im Jahr 1912 übernahm der Kölner Unternehmer Ferdinand Mülhens, bekannt als Chef und Inhaber des Hauses 4711, die Drachenfelsbahn. 1923 fusionierte er die Drachenfelsbahn mit der benachbarten Petersbergbahn zur Bergbahnen im Siebengebirge AG, die bis heute besteht. Die Elektrifizierung der Drachenfelsbahn begann 1953 mit der Inbetriebnahme des ET 1, gefolgt von weiteren elektrischen Triebwagen in den Jahren 1955 und 1957, die die Dampflokomotiven nach und nach ablösten.

Im Juli 1958 feierte die Drachenfelsbahn ihr 75-jähriges Jubiläum, ein Jahr, das in vielerlei Hinsicht als Rekordjahr galt. Die Bahn präsentierte sich selbstbewusst und optimistisch für die Zukunft. 2005 wurde die Talstation der Drachenfelsbahn teilweise umgebaut und als Drachenfels Tourismus-Bahnhof neu eröffnet, der neben einer Tourist-Information auch eine Ausstellung über die Sehenswürdigkeiten des Siebengebirges und die Geschichte der Drachenfelsbahn beherbergt.

Die Drachenfelsbahn hat sich im Laufe der Jahre zu einer der meistgenutzten Zahnradbahnen Europas entwickelt, mit mehr als 40 Millionen Fahrgästen seit ihrer Eröffnung. Sie bleibt ein bedeutendes technisches Denkmal und eine beliebte Touristenattraktion, die die Geschichte und Schönheit der Region Königswinter und des Siebengebirges erlebbar macht.

Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke

Die Drachenfelsbahn führt ihre Fahrgäste auf einer 1520 Meter langen Strecke vom Rheintal hinauf zum Drachenfelsplateau und bietet dabei zahlreiche Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke.

Schloss Drachenburg: Bereits an der Mittelstation der Drachenfelsbahn haben Besucher Zugang zum Schloss Drachenburg, einem prachtvollen Bauwerk aus den Jahren 1882-1884. Das Schloss beeindruckt mit seiner außergewöhnlichen Innenausstattung und dem großen Landschaftspark, der zum Verweilen einlädt. Besucher können hier die Wohnkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts erleben und Ausstellungen zur Schlossgeschichte und den Restaurierungsmaßnahmen besuchen.

Nibelungenhalle und Reptilienzoo: Ebenfalls an der Mittelstation befindet sich die Nibelungenhalle, die 1913 erbaut wurde und heute ein Reptilienzoo beherbergt. Die Halle ist der Nibelungensage gewidmet und zeigt unter anderem einen Nachbau des von Siegfried getöteten Drachens. Der Eintritt in die Nibelungenhalle kostet für Erwachsene 6 Euro und für Kinder bis 14 Jahre 4 Euro.

Drachenfelsplateau: Am Ende der Strecke erreichen die Fahrgäste das Drachenfelsplateau, das eine spektakuläre Aussicht über das Rheintal und das Siebengebirge bietet. Hier können Besucher das Drachenfels Restaurant besuchen, das als Eventlocation dient, oder die historische Drachenfelsruine besichtigen. Die Aussichtsterrasse bietet einen unverbauten Blick bis nach Unkel und zum Rolandsbogen am gegenüberliegenden Rheinhang. Bei schlechtem Wetter können Besucher die Aussicht aus einem Glaskubus genießen.

Drachenfels Tourismus-Bahnhof: An der Talstation der Drachenfelsbahn, die 2005 in ihrer heutigen Form eröffnet wurde, gibt es eine Tourist-Information und eine Ausstellung über die Sehenswürdigkeiten des Siebengebirges und die Geschichte der Drachenfelsbahn. Hier können sich Besucher über die Region informieren und ihren Ausflug planen.

Diese Sehenswürdigkeiten machen die Fahrt mit der Drachenfelsbahn zu einem abwechslungsreichen Erlebnis, das sowohl historische als auch landschaftliche Highlights bietet.

Saisonale Fahrpläne und Sonderfahrten

Die Drachenfelsbahn bietet saisonale Fahrpläne, die sich an den Bedürfnissen der Besucher orientieren. Die regulären Betriebszeiten erstrecken sich von Januar bis etwa Mitte November, wobei die genauen Fahrzeiten jährlich aktualisiert werden und auf der offiziellen Website der Drachenfelsbahn eingesehen werden können. Während der Hauptsaison im Sommer verkehren die Züge häufiger, um den erhöhten Besucherzahlen gerecht zu werden. In der Nebensaison, insbesondere im Winter, sind die Fahrten seltener, aber die Bahn bleibt dennoch ein beliebtes Transportmittel für Ausflügler und Touristen, die die winterliche Landschaft des Siebengebirges genießen möchten.

Neben den regulären Fahrten bietet die Drachenfelsbahn auch Sonderfahrten und Events an. Diese können thematische Fahrten umfassen, wie zum Beispiel historische Fahrten mit nostalgischen Zügen oder spezielle Abendfahrten, die den Besuchern ermöglichen, den Sonnenuntergang vom Drachenfelsplateau aus zu erleben. Solche Sonderfahrten sind besonders beliebt und oft schnell ausgebucht, daher empfiehlt es sich, im Voraus zu reservieren.

Ein weiteres Highlight sind die saisonalen Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern organisiert werden. Dazu gehören Weihnachtsmärkte, Osterveranstaltungen und Sommerfeste, die die Fahrt mit der Drachenfelsbahn zu einem besonderen Erlebnis machen. Diese Events bieten nicht nur Unterhaltung, sondern auch Einblicke in die lokale Kultur und Traditionen.

Für Gruppen und Schulklassen gibt es spezielle Angebote und Rabatte, die eine kostengünstige Möglichkeit bieten, die Drachenfelsbahn und die umliegenden Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Diese Gruppenfahrten können individuell geplant und an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst werden, was sie zu einer beliebten Wahl für Exkursionen und Ausflüge macht.

Besucher sollten sich vor ihrem Ausflug über die aktuellen Fahrpläne und eventuelle Sonderfahrten informieren, um ihre Reise optimal zu planen und keine der besonderen Angebote zu verpassen.

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